Prof. Dr. Hans Köchler

  Selbstbestimmtes Handeln als Grundlage von Recht und Frieden

 

Für Hans Köchler kann der Mensch nur als Freier und Gleicher den Sinn der Gemeinschaft erfassen und sich darin nach seinen eigenen Prioritäten verantwortungsvoll, also mündig, entfalten. Das ist nur in einem Gemeinwesen mit direkter Demokratie möglich, in dem über den gegenseitigen Respekt Frieden gelebt werden kann.

Daher ist Demokratie als direkte Entscheidung der Bürger gerade auch auf weltweiter Ebene von Bedeutung, wenn es um die Vermeidung von Kriegen, d.h. um eine nachhaltige Friedens-politik, geht. Dagegen werden in einer "repräsentativen Demokratie" Kriege "viel leichter vom Zaun gebrochen, weil die verantwortlichen 'Repräsentanten' in der Regel nicht mit Leib und Leben für die Folgen ihrer Entscheidung einstehen müssen".

Köchler arbeitet klar heraus, dass die Begriffskombination "repräsentative Demokratie" einen Selbstwiderspruch darstellt, da jeder Repräsentant über das Volk entscheidet und damit der Herrschaft des Volkes, also der Volkssouveränität, zuwider handelt. Da im allgemein politischen Diskurs und in den Medien der Begriff "Demokratie" meist für "repräsentative Demokratie" steht, macht es Sinn explizit von "direkter Demokatie" zu sprechen, obwohl "Demokratie" impliziert, dass jeder selbst entscheidet.

 

Prof. Dr. Hans Köchler, Jg. 1948, langjähriger Vorstand des Institutes für Philosophie an der Universität Innsbruck, div. Gastprofessuren, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Wissen-schaft und Politik und Präsident der 'International Progress Organization' (UN), international bekannt u. a. durch die Ernennung zum UN-Beobachter des Prozesses im Rahmen des Lockerbie-Anschlages. (Red.)

 

 

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